Vögeln gegen den Sexismus

Vögeln gegen den Sexismus – im Gespräch mit dem feministischen Sexshopkollektiv Fuckyeah

In Hamburg gründet sich gerade das Fuckyeah-Sexshopkollektiv, das sich als Gegenentwurf zu konventionellen Sexshops versteht und dem feministischen und sexpositiven Lustmolchtum endlich einen angemessenen Platz in den Köpfen und Herzen der Menschen verschaffen will. Wir haben mit Zarah und Rosa gesprochen, um herauszufinden, was es damit auf sich hat.

Ihr gründet gerade ein feministisches Sexshopkollektiv in Hamburg. Wie kommt‘s?

Zarah: Die Idee entstand am WG-Küchentisch beim Gespräch über die Sexshop-Situation in Hamburg. Uns fiel einfach kein Shop ein, wo wir so richtig gerne hingehen. Ich war dann vor ein paar Jahren in Berlin bei Other Nature und war begeistert von deren Konzept. Danach begann ich im Internet dazu zu recherchieren und fand viele solcher Läden in den USA und fragte mich: Warum nicht auch in Hamburg? Da ich aus der DIY-Kultur komme, lag es nahe, dann einfach selber einen zu eröffnen.

Rosa: Im letzten Sommer haben wir dann angefangen uns zu treffen und konkret zu planen. Weitere Mitstreiter*innen aus dem erweiterten Freundeskreis waren schnell gefunden.

Ihr seid ein Kollektiv. Was heißt das? Warum habt ihr euch für diese Organisationsform entschieden?
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Ausbrechen statt Aushalten

Um uns gegen Sexismus, der hier immer noch als Normalzustand gilt, zu wehren. Um das Schweigen zu brechen. Um zu zeigen, dass nicht der Mensch, der aufgrund seines Geschlechts angegriffen wird Schuld hat, sondern wir ein gesellschaftliches Problem haben, machen wir am 11.3. einen Flashmob. Sei dabei! Egal ob du dich informieren oder unterhalten willst, ob du Menschen mit deren Geschichten und Ansichten kennenlernen- oder du die antisexistische Bewegung unterstützen und ein Zeichen setzen willst.

Aufruf: Ausbrechen statt Aushalten 1

-Fotze, Schlampe, Pussy-. Diese Wörter fallen immer dann, um dich herabzuwürdigen.Sei es die sexuelle Reduzierung auf deinen Körper, die dich als Objekt wirken lässt, oder die „Macho“-Sprüche von einem Mann*, der nach einer Abweisung, erst mal sein Ego wieder stärken muss, indem er sich hinter seinen stereotypischenen, sexistischen Männlichkeitsidealen versteckt und damit zeigt, dass du in seinen Augen als Frau* schwach und nichts wert bist. Auffallend dabei ist, dass diese Ausdrücke immer im Wortsinn einer Frau* – und Angriffe auf ihre Sexualität sind. Wenn der Satz – Stell dich nicht so an, wie ein Mädchen- fällt, der Männlichkeit fordert, so wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen wird, wird damit das weiblich wahrgenommene Verhalten abgewertet. Männlichsein bedeutet: stark, mutig und erfolgreich. Weiblich zu sein bedeutet in diesem Kontext, dass man emotional und hilflos ist.

Ob am Arbeitsplatz, auf der Straße, im Verein oder zu Hause: Unser Alltag wird von sexistischen Bemerkungen und Handlungen begleitet. Oft sind diese so gewöhnlich wie das Atmen und wir stören uns nicht weiter an ihnen. ABER: Ist es deswegen gut, geschweige denn gerecht, wie es jetzt ist? Ist es nicht eher erschreckend, dass sich der Sexismus und mit ihm zusammenhängende Verhaltensweisen so in unseren Köpfen verankert haben, dass sie als „gewöhnlich“ gelten? In einer Zeit, in der eine Partei wie die AfD, die unter anderem Forderungen stellt, die die Frau* zurück an den Herd fordert und ihr als einzige Aufgabe das Kinderhüten propagiert, so viel Zuspruch bekommt. Diese Partei greift aber dann doch immer wieder die „Frauenrechte“ auf, um ihre rassistische Propaganda zu verbreiten. In einer Zeit, in der ein Mensch wie Trump, welcher sich offen rassistisch und sexistisch äußert, Präsident der USA werden kann.
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Feministische Demo für FLTI* – Wir nehmen uns die Straße, Wir nehmen uns die Nacht!

Wir teilen im Nachhinein den Aufruf der Feministischen Linken Freiburg. Eventuell ist so etwas in oder um Ulm auch möglich:

** English below | Türkçe altında | Français dessous **

Bitte beachten: Die Demonstration ist nur für Mädchen*, Frauen*, Lesben*, Trans*- und Inter*personen offen.

20.12.2016 | 19 Uhr | Augustinerplatz

Momentan lesen wir in der Zeitung, dass Frauen* und Mädchen* auf der Straße verunsichert seien, oder dass die Pfefferspraybestände der Stadt sich dem Ende neigen würden. In sozialen Netzwerken bilden weiße männliche Personen Gruppen um angeblich hilflose Frauen* zu beschützen.

Für Sexismus, Homophobie, Transphobie und Gewalt an Mädchen* und Frauen*, werden derzeit vorwiegend Personen verantwortlich gemacht die erst kurze Zeit in Deutschland leben. Diese Zuschreibung ist nicht nur rassistisch, damit werden uns auch Erfahrungen abgesprochen und verneint, die die meisten von uns schon ihr ganzes Leben lang mit Sexismus und männlichen Personen jeglicher Herkunft machen. Die verschiedenen feministischen Kämpfe die bereits seit Jahrzehnten stattfinden werden vollkommen ignoriert.
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