„Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis, ein Film von Peter Ohlendorf, spielt am 07. Dezember um 19 Uhr im Theater Neu-Ulm.
„Der Eintritt ist frei, Karten sollten aber übers Formular bestellt werden, wg. des besseren Planens.
Der Regisseur Peter Ohlendorf wird bei dieser Filmvorführung im Theater Neu-Ulm anwesend sein, und im Anschluss wird es eine Diskussionsrunde geben mit Nicola Hieke (Landeskoordinierungsstelle Demokratie leben! Bayern gegen Rechtextremismus) und Robert Andreasch ( A.I.D.A. Archiv München) geben.
Das Theater Neu-Ulm kooperiert mit dem Landratsamt Neu-Ulm, dem Festival Contra Le Racisme und der Landeskoordinierungsstelle Demokratie Leben! Bayern gegen Rechtsextremismus.
Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Neun Jahre später hat er fünfzig Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick …“. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremem persönlichem Risiko zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?
Hochauktuell
Veraltet sind seine Aufnahmen bis heute nicht. Ganz im Gegenteil, der Film ist hochaktuell: Allein das große, klandestin organisierte Konzert mit mindestens 5.000 Nazis in der Nordschweiz Ende 2016 hat gezeigt, wie gut und effektiv Nazistrukturen nach wie vor funktionieren und wie ineffektiv Sicherheitsbehörden auch heute häufig reagieren – europaweit. Das Konzert war wahrscheinlich organisiert von Thüringer Nazis und wurde aus Deutschland (Baden-Württemberg) rübergeschleust in die Nordschweiz. In dieser Größenordnung gab’s das noch nie, über solch große Distanzen.
Bis heute ist der Film nicht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen gewesen, sondern ausschließlich bei Vorführungen von FilmFaktum in Kooperation mit Veranstaltern aus Zivilgesellschaft, Politik, Gewerkschaften, Kirche und Sport. Seit der Premiere auf der Berlinale 2012 gab es rund 1.500 Vorführungen, immer mit einer anschließenden Diskussion nach dem Film. Getreu dem FilmFaktum-Motto: „Die Wiederbelebung des alten Wanderkinos mit moderner Technik – der direkte Weg zum Publikum“. “
Hier geht’s zu der Reservierung: http://theater-neu-ulm.de/[…]