Kein Tag der Bundeswehr

Kein Tag der Bundeswehr

Gemeinsame Anreise:

Treffpunkt: 9:30 Uhr, ZOB West Ulm
Abfahrt: 9:41 Uhr, Bus 49
Ankunft: 9:59 Uhr, Rommelkaserne Dornstadt

Am 10. Juni 2017 findet in der Rommel Kaserne bei Ulm/Dornstadt der „Tag der Bundeswehr“ statt.
Dieser Tag wird insgesamt an über 16 Standorten deutschlandweit gefeiert. Die Bundeswehr nutzt das Event, um für die Zustimmung zu ihren Einsätzen zu werben und bereits Kinder für das Soldatenleben zu begeistern. Außerdem wollen sie ihr Image ändern. Anstatt sich als ein Teil der Kriegsmaschinerie zu zeigen, versuchen sie sich als ein Abenteuer für junge Erwachsene darzustellen, an dem sie an ihre Grenzen kommen können. Insgesamt soll die Bundeswehr ein gutes Erlebnis sein mit sinnvollen Erfahrungen. Es wirkt alles mehr wie ein Spiel. Das es dabei um Krieg geht, Menschen sterben und Du daran beteiligt bist, wird überspielt.

Proteste

Am 10. Juni 2017 wird es ab 10:00 Uhr bunte Proteste in Dornstadt bei Ulm geben. Eine Kundgebung und vier Mahnwachen rund um das Militärgelände sind bereits angemeldet. Die Hauptkundgebung wird vor den Toren der Rommel-Kaserne stattfinden. Alle sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Ihr werdet mit euren Ideen, eurer Stimme und für den Frieden gebraucht!
„Die Bundeswehr steht für Militarisierung, Krieg und Besatzung. Sie verkörpert autoritäres Denken und patriarchale Strukturen. Unser Ziel ist die Abschaffung der Bundeswehr und eine Welt ohne Krieg und Kapitalismus.“2 Protestieren wir gegen den „Tag der Bundeswehr“!


Wo das Kapital lebt, kann der Frieden nicht leben!

„Seit dem Anschluss der DDR 1990 wurde die Militarisierung der deutschen Außenpolitik vorangetrieben. Die Bundeswehr wurde systematisch zu einer globalen Interventionsarmee umgebaut.
In den Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 werden die »Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt« als »vitales Sicherheitsinteresse« der BRD angegeben. Diese Aussage spiegelt den Zusammenhang von Kapitalismus und Krieg wieder. Um die eigene wirtschaftliche Position zu verbessern, den Zugang zu Ressourcen zu sichern und ihre Ausbeutung zu ermöglichen, kommen immer auch militärische Mittel zum Einsatz. Krieg ist somit eine Konsequenz der kapitalistischen Logik.
Die Bundeswehr ist seit dem Krieg gegen Jugoslawien 1999 eine Armee, die weltweit für deutsche Kapitalinteressen in den Krieg zieht. Sie beteiligt sich seit 2001 am Nato-Krieg gegen Afghanistan, das aufgrund seiner geostrategischen Lage von Interesse für die imperialistischen Staaten ist. Die propagierten Kriegsziele waren Demokratie und Sicherheit. Tatsächlich fielen dem Krieg mehrere Zehntausend Menschen zum Opfer, Millionen sind auf der Flucht.“2

Rechte Strukturen in der Bundeswehr aufdecken!

Vor ein paar Wochen war die Bundeswehr groß in der Presse. Es ist der Fall Franco A. Er hatte sich Ende 2015 als syrischer Flüchtling registrieren lassen. Mit seiner Tarnidentität hatte er einen Anschlag geplant, mit dem er versuchen wollte, eine falsche Spur zu dem vermeintlichen Flüchtling aus Syrien zu legen. Später kam heraus, dass Franco A. ein offenes, rechtes, faschistisches Weltbild hat. Dies war bekannt oder hätte es zumindest sein müssen. Und Franco A. Ist nicht alleine. Die Zeit schrieb:“ Franco A. ist kein Einzelfall, sondern Teil eines rechtsextremen Netzwerks“. Bei der Gründung der Bundeswehr stammten deren Offiziere und Unteroffiziere fast ausnahmslos aus der Wehrmacht, 300 Offiziere waren aus der Waffen-SS. Viele Bundeswehr Kasernen tragen heute noch den Namen von „Helden“ aus dem Nationalsozialismus – wie auch Rommel. Seine Handlungen und Taten in der NS- Zeit sind umstritten. Es ist bekannt, dass die NPD die Gedenktafel Rommels in Herrlingen sehr gerne als Ausflugsziel nutzt.

2 https://www.dfg-vk.de/bundeswehr-abschaffen/Zapfnix2015