Spätestens seit der Frankfurter Buchmesse und den Ereignissen rund um die Veranstaltungen eines neurechten Verlags wird wieder darüber gesprochen, ob eine Debatte mit Rechten erwünscht oder gar machbar ist. Der folgende Text nimmt sich dieser Frage an und diskutiert, wie und in welchen Fällen ein Gespräch mit Rechten möglich ist. Ein Gastbeitrag von Alice Blum, Maximilian Pichl und Tom David Uhlig.
Die Vorfälle auf der Frankfurter Buchmesse haben erneut die wichtige Frage aufgeworfen, wie man strategisch mit der rechten Szene, und insbesondere mit den Akteur_innen der sog. Neuen Rechten umgehen sollte. Dort hatten Aktivist_innen gegen Veranstaltungen eines Verlags aus dem Spektrum der Neuen Rechten lautstark protestiert, sodass am Ende eine Veranstaltung abgebrochen werden musste. Die Strategie, rechte Akteure auszugrenzen, offensiv gegen sie zu demonstrieren, wird derzeit im öffentlichen Diskurs stark kritisiert. Es handele sich dabei um eine Verletzung der Meinungsfreiheit, man müsse die Rechten im Rahmen von Diskussionen stellen, sie argumentativ konfrontieren und zu Vereindeutigungen über ihre Ideologie und Positionen zwingen.
Wir halten demgegenüber an der Strategie fest, Akteur_innen der Rechten und der Neuen Rechten nicht ohne lautstarken Widerspruch öffentliche Räume zu überlassen, nicht mit ihnen öffentlich zu diskutieren und ihnen keine Gelegenheit zu geben, sich vor einem Publikum zu erklären. Wir möchten in diesem Beitrag einige strategische Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit der Neuen Rechten reflektieren.
Kampf um den vorpolitischen Raum
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