Am Samstag hatten wir einen Vortrag, den wir euch gerne zur Verfügung stellen wollen.
Dieses Bild aus Ulm, das vor nicht allzu langer Zeit erstanden ist zeigt uns doch sehr deutlich, dass Rassismus überall – auch in unserem täglichen Leben – stattfindet. Wir wollen in unserem Vortrag darauf eingehen, woher dieser kommt, und mit welchen Mitteln wir ihm entgegentreten können/wollen.
Wie jedem/jeder einleuchten dürfte, basiert die Forderung die „Asylflut“ zu stoppen auf rassistischer Ideologie. Mit ihr werden „wir, als das deutsche Volk“ konstruiert, sowie „die Anderen“, die nicht dazugehören. Das impliziert die Existenz einer Gruppe, die anderen vermeintlich Überlegen ist. Dadurch entstehen Emotionen wie Angst oder Neid gegenüber dem vermeintlich Fremden z.B. dass sich angeblich mehr um Flüchtlinge kümmert wird als um wirtschaftlich Schwachen in Deutschland.
Im Folgenden wollen wir uns auf die Angst vor dem wirtschaftlichen Abstieg beschränken.
Woher kommt diese Angst?
Wir sind der Meinung, dass sie keineswegs auf eine Imagination gründet, sondern die Folge einer realen Gefahr ist. Diese Gefahr ist in unserem Wirtschaftssystem zu finden, in dem alle miteinander konkurrieren und Leistung alles ist. Das bedeutet, es gibt einige Gewinner aber auch eine große Zahl an Verlierern. Da allerdings niemand freiwillig im Wettkampf unterliegen will versuchen alle sich abzusichern und haben Angst vorm Abstieg. Wenn nun aber „die Anderen“ als Problem gesehen werden, anstatt das Wirtschaftssystem, so ist es mit Rassistischen Äußerungen und dem Wunsch nach einem Protektionismus nicht weit. Ursprünglich war dies auf nationale Ebene beschränkt. Heutzutage kann der Protektionismus auch im größeren Rahmen stattfinden, wie z.B. bei der Abschottung Europas in der Flüchtlingskrise.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Versuche die Konkurrenz durch Abschottung zu minimieren, nur die Symptome des Wirtschaftssystems angehen und die Ursachen nicht bekämpfen.
Allerdings kommt die rassistische Ideologie nicht bloß von den Leuten selbst, sondern ist auch durch die von Nationalstaaten verursachte Einteilung von Menschen in In- und Ausländer bedingt. Es wird eine Identitätsbildung geschaffen die eine abgeschlossene Gesellschaft gründet. Damit wird gerechtfertigt, dass Inländer mehr Rechte haben als Ausländer. Dabei ist der Mensch an sich gleich. Wenn nun einer Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Herkunft mehr Rechte zugesprochen werden als Anderen, ist das Rassismus.
Hierbei kommt hinzu, dass der Staat nicht nur das Verhältnis zwischen In- und Ausländern bestimmt, sondern auch die Staaten untereinander konkurrieren. Dadurch wird eine vermeintliche Feindschaft konstruiert, die rassistische Ressentiments verstärkt.
Das Problem findet nicht nur am rechten Rand statt, sondern befindet sich in der bürgerlichen Mitte.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Verschärfung des Asylgesetzes durch die SPD und Grüne.
Auch in anderen Bereichen sorgen Parteien oder Teile davon für einen rassistischen Alltag.
Dies sieht man am Fall der besetzten Gerhart-Hauptmann Schule in Berlin, wo Flüchtlinge von dem grünen Senat abgeschoben wurden oder an dem Fakt, dass Sarah Wagenknecht für eine Obergrenze plädiert.
Auch in der CDU klingt oft die Forderung durch, dass kriminelle Flüchtlinge abgeschoben werden sollten.
Letztgenanntes bedeutet, dass Ausländer nicht dazugehören und deshalb weniger Rechte haben als deutsche Staatsbürger.
Ein extremeres Beispiel wäre die durchaus aus der bürgerlichen Mitte entstandene Pegida- Bewegung.
Anhand dieser Beispiele erkennt man, dass Rassismus und rechte Gesinnungen keine Randerscheinungen, wie immer behauptet, sondern fest in der Gesellschaft verankerte Bestandteile sind.
Deshalb fordern wir eine Gesellschaft ohne Konkurrenz und Nationalstaaten, in der alle Leute miteinander leben können, ohne das Verlieren im Wettkampf befürchten zu müssen.
Stattdessen wollen wir eine Güterproduktion die auf Bedürfnisbefriedigung aus ist und nicht auf Profit. Dies ist möglich in einer gesellschaftlichen Produktion und Organisation, welche kooperativ ist und jedem das Recht auf Selbstbestimmung lässt.
Was können wir dagegen tun?
Ein möglicher Ansatz ist es eine hierarchiefreie Gruppe aufzubauen, oder zum Beispiel an Demonstrationen teilzunehmen, um in den gesellschaftlichen Diskurs einzugreifen. Außerdem sind Diskussionen notwendig um Perspektiven und Alternativen aufzuzeigen. Um sich Freiräume zu schaffen, bietet sich die Möglichkeit der direkten Aktionen.
Schlussendlich bleibt nur noch zu sagen, dass eine Revolution nicht erst mit dem Umsturz des Staates beginnt, sondern zu Beginn ein Prozess des Bewusstwerdens ist.