NO G20 Sponti in Ulm

Gestern, am 07.07. um 18 Uhr fanden sich am Einsteindenkmal in Ulm ca. 30 Leute zusammen, um spontan gegen die massive Polizeigewalt in Hamburg zu protestieren.

Der Protestzug lief vom Einsteindenkmal über den Berblinger Brunnen bis zum Ulmer Münster und stoppte zwischendurch mehrmals um in kurzen Kundgebungen den vielen Menschen in der Fußgängerzone zu erklären, weswegen man demonstriere. Allgemein gab es dafür an mehreren Stellen Zuspruch.

Am Ulmer Münster wurde der Aufzug von der Polizei gestoppt, welche absurder Weise den spontanen Charakter verneinte. Aus ihrer Sicht sei das Ausmaß der Gewalt absehbar gewesen. Unsere Frage, ob es also von der Polizei schon im Vorfeld geplant hatte am Donnerstag in Hamburg dermaßen zu eskalieren konnte jedoch nicht beantwortet werden.
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Ausschreitungen in Hamburg

Nachdem die Polizei seit Wochen alles dafür tut, dass die Lage eskaliert können sie heute endlich den Lohn ihrer harten Arbeit ernten. Seit Wochen wird die Gewalttätigkeit der Demonstrierenden betont und nahezu herbeigesehnt. Außerdem wurden Protestcamps in de vergangenen Tagen von der Polizei verhindert und aufgelöst, wobei von den Polizist*innen bereits Gewalt angewandt wurde.
Heute wurde die Welcome to Hell Demonstration angegriffen und damit das Recht auf Meinungsäußerung. Die Aktionen der Polizei dienen der Schikanisierung der Protestierenden und sollen deren radikale Kritik isolieren und diskreditieren.

Wir fordern eine Solidarisierung mit den Leuten vor Ort und mit ihrer Kritik!

„Mehrere NDR Reporter vor Ort berichten übereinstimmend, dass von den Demonstranten zunächst keine Gewalt ausgegangen sei. Allerdings haben tatsächlich viele Mitglieder des „schwarzen Blocks“ ihre Vermummung nicht abgelegt. Zuvor soll es Absprachen zwischen Polizei und Demo-Veranstaltern gegeben haben, wie viel Vermummung für die Polizei hinnehmbar ist. Offenbar konnte man sich bei diesen Gesprächen nicht einigen. Dann gab es offenbar einen einzelnen Flaschenwurf eines anscheinend angetrunkenen Mannes, den Demonstrationsteilnehmer selbst von der Menge isolierten. Offenbar gab es auch im „schwarzen Block“ Ansagen, keine Gegenstände auf die Polizei zu werfen und eine Eskalation zu vermeiden. Die von der Polizei geforderte Trennung der Demonstranten vom „schwarzen Block“ gestaltete sich schwierig. Die Demonstranten fühlten sich faktisch von mehreren Seiten eingekesselt.“

Der Text oben ist vom >NDR<
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Mehr Lohn für Schauspieler*innen in Ulm!

Eigentlich, sagt Jakob Egger, würde er viel lieber über Kunst sprechen. Doch es brauche nur ein Fahrrad­unfall zu passieren, und schon stehe man auf der Bühne und denke über etwas ganz anderes nach: über die Kosten dafür, über das fehlende Geld. Egger, Jahrgang 1990, ist seit dieser Spielzeit Schauspieler am Theater Ulm, in dem just die baden-württembergischen Theatertage gastieren, inklusive der Mitgliederversammlung des Bühnenvereins – und auch da ging es um Geld. Denn zwar liebt jemand wie Egger seinen Job: „Ich will das jeden Abend wieder machen, ich bin überhaupt nicht frustriert.“ Aber der Blick auf den Gehaltszettel frustriert doch: Als Berufsanfänger mit abgeschlossenem Studium verdient Egger 1850 Euro. Brutto. Davon bleiben etwa 1200 Euro.
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Statement der FdA zum G20 Gipfel in Hamburg

„Am 7. und 8. Juli 2017 werden sich erneut die zwanzig weltweit wirtschaftlich mächtigsten Staaten durch ihre jeweilig ranghöchsten Repräsentant*innen zum G20-Gipfel in Hamburg versammeln. Vorgeschobenes Ziel der Akteur*innen ist es, die krisenhaften Konsequenzen des Kapitalismus und der eigenen Politik zu lösen. Seien es die durch Kriege und wirtschaftliche Ausbeutung verursachte globale Fluchtbewegung, die Folgen der seit 2008 anhaltenden ökonomische Krise oder die Auswirkungen des Klimawandels sowie der Umweltzerstörung. In jedem Fall ist uns klar, dass es nur eine Farce sein kann, wenn uns Institutionen staatlicher Herrschaft, begleitet und vermittelt durch Medienunternehmen, Handlungsstrategien gegen soziale und ökologische Probleme versprechen.

Der G20-Gipfel gibt sich als Koordinierungsstelle gegen die vom Kapitalismus und von der eigenen staatlichen Politik erzeugten Probleme und Krisen, erhält aber tatsächlich genau die Bedingungen aufrecht, um die herrschenden Verhältnisse abzusichern. Die wirtschaftlichen Privilegien dieser Staaten werden wenn nötig auch mit militärischen Mitteln gegen andere Staaten durchgesetzt. Beispiele dafür sind der sogenannte “Ukrainekonflikt” oder der seit Jahren andauernde Stellvertreter- und Bürger*innenkrieg in Syrien. Ziel ist es zudem, die vermeintliche Legitimation der eigenen Herrschaft medial gegenüber den in den G20-Staaten lebenden Menschen herzustellen. Der unter den Augen zehntausender Polizist*innen laufende kontrollierte Protest wird, wie in Vergangenheit oftmals festzustellen war, als Teil des Spektakels vereinnahmt. Staatlich anerkannte Protestformen dienen letztlich dazu den Schein einer freien Gesellschaft zu wahren – im Gegensatz zu radikalem Widerstand, welcher tatsächlich die Strukturen von Macht, Ausbeutung und Unterdrückung angreift. Legaler Protest legitimiert also nur die vorherrschenden Verhältnisse, indem er sich unterwürfig diesen anbiedert.

Derart gestaltete Aktionsformen können im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen die Provokation und der Zurschaustellung von Herrschaft im Rahmen des G20-Gipfels nicht unser Ausdruck sein.
Es reicht nicht, die widerlichsten Auswüchse des herrschenden Systems als voneinander isolierte Symptome zu bekämpfen, da sich sämtliche Unterdrückungsformen gegenseitig bedingen, stützen und stärken. Daher rufen wir dazu auf, unversöhnliche und nicht vereinnehmbare Widerstandsformen zu wählen, die eine dem demokratischen Staat und dem Kapitalismus unmissverständliche Ablehnung aufzeigen. Dies kann im gemeinsamen Zusammenschluss in Hamburg selbst, im Rahmen dezentraler Widerstandshandlungen oder bei Aktionen im Vorfeld der Fall sein. Unser Ziel ist es, mediale Abbilder einer befriedeten kapitalistischen Gesellschaft rund um den G20-Gipfel zu verunmöglichen und den Preis des Spektakels in die Höhe zu treiben.

Kapitalismus, Staatlichkeit und Herrschaft werden am Ende jedoch nicht auf symbolhaften Gipfelprotesten überwunden, sondern im Alltag und unseren unmittelbaren Lebenswelten. Erreicht werden kann dies durch unsere nachhaltige allumfassende Selbstorganisation als Gleiche und von der Basis ausgehend Föderalisierte, jenseits von Hierarchien und Herrschaftsideologien. Derart gelebte solidarische Perspektiven können somit für viele Menschen zur lebbaren Alternative jenseits kapitalistischer Vereinzelung, Konkurrenz und Entfremdung werden.

Wider das Spektakel eines G20-Gipfels! Gegen die Arroganz der Herrschaft!
Für eine befreite Gesellschaft! Für die Anarchie!“

Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen (IFA-IAF) im Juni 2017
https://fda-ifa.org/

Festival Contre Le Racisme

Heute beginnt das Festival Contre Le Racisme in Ulm. Zwei Wochen lang wird es Veranstaltungen zu verschiedenen Themen rund um Rassismus geben.
Heute um 20Uhr könnt ihr euch einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema: NSU Blick in den Abgrund, in der Vh Ulm im Club Orange anhöhren. Eintritt frei.
Schaut vorbei!

https://fclr-ulm.de/