Dass die Identitäre Bewegung nicht nur rassistisch sondern auch sexistisch ist, zeigt mal wieder der neueste Post der Identitären Bewegung Schwaben zum Weltfrauentag. Schon nach dem zweiten Satz merkt man, die Identitäre Bewegung hat sich noch nicht wirklich mit der Thematik der Frauenbewegung befasst. Dort ist zu lesen:
„…was denn eigentlich noch für die Frau getan werden muss, damit sie endlich voll emanzipiert, befreit ist…“
Es ist interessant, was denn FÜR Frauen getan werden muss. Wenn ich eins von der Frauenbewegung weiß, dann, dass es grundlegend darum geht, dass Frauen von allein, selbständig etwas auf die Beine stellen und kämpfen. Dort wird nichts für die Frauen getan. Dort tun Frauen selbst etwas!
Schnell wird klar, hinter den Aussagen der Identitären Bewegung versteckt sich der reaktionäre Gedanke der Kleinbürgerlichen Familie. Ein konservatives, traditionsgemäßes Familienbild: Vater, Mutter, Kind. Der Vater geht arbeiten und bringt das Geld ins Haus. Die Mutter kümmert sich um Familie und Haushalt. Dass dadurch eine Abhängigkeit von der Frau zum Mann entsteht, liegt auf der Hand. Geld ist nun mal (leider) in unserem Wirtschaftssystem wichtig um zu (über)leben. Verdient nur allein der Mann das Geld, kann auch er bestimmen, für was etwas wo und wie ausgegeben werden soll. Die Frau hat keinen Anspruch darauf. Zudem kommt hinzu, dass es die „Idylle“ dieser bürgerlichen Kleinfamilie nicht gibt. Wie viele Eltern lassen sich wieder scheiden? Wie oft gibt es Streit? In der Bürgerlichen Kleinfamilie herrscht Harmonie. So die Theorie. Hinterfragt man das mal und denkt man nur an seine eigene Familie oder an das eigene Umfeld, merkt man schnell, dass dieses Familienbild nicht die Regel ist. Will sich nun eine Frau von ihrem Mann trennen, geht dies oft nicht, weil sie keine finanzielle Grundlage hat. Sie hat so gut wie nie gearbeitet hat und keine Einnahmen. Der Mann hingegen kann dies viel einfacher entscheiden. Denn er kann sich schnell etwas neues aufbauen. Dies ist nur ein Problem von diesem Familienbild.
Zudem hat die Identitäre Bewegung wohl Angst, dass die „familiäre Bande“ geschwächt wird, wenn Frauen arbeiten gehen und dadurch die Gesellschaft negativ beeinflusst wird. Auf die Idee zu kommen, dass auch Männer zu Hause bleiben können, die Kinder erziehen und den Haushalt schmeißen, kommt ihnen wohl nicht in den Sinn. Denn sie verfluchen nur „neoliberale Globalisten“ dafür, dass die „arme“ Frau jetzt auch arbeiten gehen kann/muss. Des Weiteren beschweren sie sich, dass bei der Erziehung oft auf Dritte zurückgriffen wird, was die Familienharmonie noch mehr stört. Noch abstruser wird das Ganze, wenn wir uns dazu noch eine Erklärung zu dem verlinkten Text zu diesem Post anschauen. Dort soll weiter aufgezeigt werden warum es nicht gut ist, dass die Frau arbeiten geht.
„Durch die sogenannte Befreiung der Frau im Westen wird die Entwurzelung von Millionen von Menschen weltweit vorangetrieben. Wenn die von der Wissenschaft als Sorgearbeit bezeichneten reproduktiven Tätigkeiten (Hausarbeit, Pflege von jungen, kranken und alten Familienmitgliedern) nicht mehr von der Familie selbst übernommen werden, muss für diese Tätigkeiten jemand gefunden werden, der für die Verrichtung dieser Aufgaben weniger Geld verlangt, als man selbst durch seine Lohnarbeit verdient. Die „Befreiung der Frau“ im Westen hat damit auch Auswirkungen auf viele Frauen aus anderen Ländern, die als billige Haushaltshilfen und 24-Stunden-Betreuerinnen bei uns eine Arbeit verrichten, der sie dann zu Hause nicht nachkommen können. Diese Frauen und deren Familien zahlen einen hohen Preis dafür, dass unsere Frauenrechtler die Vereinbarkeit von Familie und Beruf propagieren können.“
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