Der kommunistische Anarchismus (3)

Mit der Institution des Privateigentums stehen und fallen alle jene schlechten Eigenschaften des Menschen, welche ihn heute verunzieren. Neid, Mißgunst, Habgier, Herrschsucht usw. haben bei kommunistischen Verhältnissen keinen Sinn, anderseits sind da Brüderlichkeit, Solidaritätsgefühl und Wetteifer im Interesse des Gemeinwohls Selbstverständlichkeiten. Deshalb wird und kann das Leben in der kommunistischen Gesellschaft nur ein völlig ungezwungenes und doch harmonisches sein. Und ein solcher Zustand paßt nicht in den Rahmen eines Staates, sondern nur in den der Anarchie.

Die ganze Staatlerei, wie sie in manchen Kreisen kommunistischer Parteien noch gepflegt wird, ist überhaupt nur auf Denkfaulheit, Herkommens-Schlendrian und Vorurteile zurückzuführen. Zum Teil hervorgegangen aus den Reihen der bürgerlichen Demokratie trägt eben mancher noch die Eierschalen seiner Herkunft mit sich herum und hängt sich an althergebrachte politische Formen. Es ist aber an der Zeit, daß dieselben abgestreift werden. Viele haben sich auch bereits in dieser Hinsicht so weit emanzipiert, daß sie gegen das Wesen des Anarchismus wenig mehr einzuwenden haben, nur das Wort wollen sie noch nicht verschlucken. Die reinste Gespensterfurcht!

Schließlich ist auch hinsichtlich der Taktik der Anarchisten gegenüber anderen Kommunisten eigentlich kein rechter Grund zum Hadern gegeben. Wer immer die heutige Gesellschaft negiert und die Einrichtung eines auf Gütergemeinschaft beruhenden sozialen Verhältnisses erstrebt, ist im Grunde seines Herzens Revolutionär. Der Unterschied zwischen den Anarchisten und den etwas zurückgebliebenen Mitstreitern derselben besteht in dieser Hinsicht hauptsächlich darin, daß die Letzteren sogenannte Opportunitätspolitik betreiben, während die Anarchisten eine solche Heuchelei verschmähen. So wenig dieselben betreffs ihrer Bestrebungen irgend etwas hinter dem Berge halten, so wenig verheimlichen sie die Mittel, welche sie zur Erreichung ihrer Ziele in Anwendung zu bringen für notwendig erachten. Sie sind keine Bluthunde, welche aus Lust an Mord, Brand der Revolution das Wort zu reden pflegen, sondern sie treiben revolutionäre Propaganda, weil sie wissen, daß noch niemals eine privilegierte Klasse auf friedlichem Wege gestürzt werden konnte, und weil sie fest überzeugt sind, daß die Bourgeoisie gleichfalls nur mittelst Gewalt wegzufegen ist.
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Vortrag Bewegung von Rechts

Bewegung von Rechts

Ein Update zu Organisationen, Ideologien, Strategien und Abgründen von rechts in Bayern. Vor dem Hintergrund einer allgemeinen rassistischen Mobilisierung und der in Bayern mit absoluter Mehrheit regierenden CSU gibt das a.i.d.a.-Archiv (München) einen Überblick über „Identitäre Bewegung“, „Reichsbürger“, AfD & Co.

Die „PEGIDA“-Aufmärsche der letzten zwei Jahre haben offensichtlich als Türöffner für eine neue „Protestkultur“ von rechts gewirkt: mehr und mehr Akteur_innen der radikalen Rechten besetzen den öffentlichen Raum als politische Arena. Doch dabei bleibt es nicht: Wie der Polizistenmord von Georgensgmünd, mindestens vier Mordversuche von rechts in Bayern sowie der Flächenbrand rassistischer Gewalt im vergangenen Jahr zeigen, ermächtigen sich auch mehr und mehr Akteur_innen von rechts zum Angriff.

Kommt zum Vortrag am 8.4. um 16.00 Uhr im Oberen Donauturm (Ziegelländeweg 3).
(Zusammenarbeit mit Linksjugend Ulm und Falken Ulm)

Der kommunistische Anarchismus (2)

zum ersten Teil geht es hier.

Unter Sozialismus im weiteren Sinne des Wortes versteht man alle jene Lehren und Strebungen, welche sich mit der menschlichen Gesellschaft befassen; im engeren Sinne des Wortes bedeutet Sozialismus ein System der Vergesellschaftung der Menschen. Über die menschliche Gesellschaft denken jetzt aber gar viele Leute nach, und auch in Gesellschafts“Verbesserung“ wird allgemein gemacht. Es gibt königliche, aristokratische, christliche, überhaupt alle erdenklichen ‚Sozialisten‘. Der ‚alte Lehmann‘ floß bekanntlich bei jeder Gelegenheit über von sozialen ‚Reformbestrebungen‘, wie er sie meinte. Bismarck nannte sich nicht minder zuweilen ‚Sozialist‘, und der Pfaffe Stöcker hat ebenfalls schon verschiedene Rezepte zur Lösung der sozialen Frage aufgezeigt. Das ist nachgerade eine sehr gemischte Gesellschaft geworden. Deshalb haben auch die meisten Sozialisten ernsterer Art längst das Bedürfnis empfunden, sich eine Bezeichnung beizulegen, welche hinsichtlich der Grundlage der von ihnen erstrebten zukünftigen Gesellschaft keine Mißdeutungen mehr zuläßt. Sie nennen sich bekanntlich Kommunisten.

Damit deuten sie an, daß ihr Strebeziel die Gütergemeinschaft sei, der gemeinsame Besitz des Grund und Bodens mit allem, was drum und dran ist. Sie werden bei dieser ihrer Forderung nicht geleitet von frommen Wünschen oder willkürlich ersonnenen spekulativen Plänen, sondern von der Erkenntnis der gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnisse, deren Konsequenzen förmlich zu einer Umgestaltung der Gesellschaft im Sinne des Kommunismus herausfordern.
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Frei.Wild – „Heimat. Liebe. Fickt euch alle“

Frei.Wild polarisieren nicht nur musikalisch, sondern auch politisch. Die Debatte um die Band aus Südtirol reißt nicht ab und wurde erst jüngst wieder befeuert durch die Echo-Verleihung 2016, bei der die Band in der Kategorie „Rock/Alternative national“ den Preis der deutschen Musikindustrie zugesprochen bekam.
Doch was ist problematisch an dieser Band, die sich selbst das Label „unpolitisch“ auferlegt hat?

In dem Vortrag soll durch eine Einsicht in Lyrics, Interviews und Zeichensprache die Selbstdarstellung Südtiroler untersucht werden. Darüber hinaus will der Vortrag zeigen, dass die Band mit der Kontroverse die sie provoziert mehr als geschickt umzugehen weiß. Es soll der Versuch unternommen werden zu klären, wo die Ursprünge der Debatte um Frei.Wild liegen. Welchen Anteil hat die Band selbst an ihrem Ruf? Und weshalb ist der Vorwurf am Ende leider berechtigt, es handle sich bei Frei.Wild um eine rechte oder gar nationalistische Band?

Kommt zum Vortrag am 25.02. um 16.00 Uhr im Oberen Donauturm (Ziegelländeweg 3).
(Zusammenarbeit mit Linksjugend Ulm und Falken Ulm)

Ausbrechen statt Aushalten

Um uns gegen Sexismus, der hier immer noch als Normalzustand gilt, zu wehren. Um das Schweigen zu brechen. Um zu zeigen, dass nicht der Mensch, der aufgrund seines Geschlechts angegriffen wird Schuld hat, sondern wir ein gesellschaftliches Problem haben, machen wir am 11.3. einen Flashmob. Sei dabei! Egal ob du dich informieren oder unterhalten willst, ob du Menschen mit deren Geschichten und Ansichten kennenlernen- oder du die antisexistische Bewegung unterstützen und ein Zeichen setzen willst.

Aufruf: Ausbrechen statt Aushalten 1

-Fotze, Schlampe, Pussy-. Diese Wörter fallen immer dann, um dich herabzuwürdigen.Sei es die sexuelle Reduzierung auf deinen Körper, die dich als Objekt wirken lässt, oder die „Macho“-Sprüche von einem Mann*, der nach einer Abweisung, erst mal sein Ego wieder stärken muss, indem er sich hinter seinen stereotypischenen, sexistischen Männlichkeitsidealen versteckt und damit zeigt, dass du in seinen Augen als Frau* schwach und nichts wert bist. Auffallend dabei ist, dass diese Ausdrücke immer im Wortsinn einer Frau* – und Angriffe auf ihre Sexualität sind. Wenn der Satz – Stell dich nicht so an, wie ein Mädchen- fällt, der Männlichkeit fordert, so wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen wird, wird damit das weiblich wahrgenommene Verhalten abgewertet. Männlichsein bedeutet: stark, mutig und erfolgreich. Weiblich zu sein bedeutet in diesem Kontext, dass man emotional und hilflos ist.

Ob am Arbeitsplatz, auf der Straße, im Verein oder zu Hause: Unser Alltag wird von sexistischen Bemerkungen und Handlungen begleitet. Oft sind diese so gewöhnlich wie das Atmen und wir stören uns nicht weiter an ihnen. ABER: Ist es deswegen gut, geschweige denn gerecht, wie es jetzt ist? Ist es nicht eher erschreckend, dass sich der Sexismus und mit ihm zusammenhängende Verhaltensweisen so in unseren Köpfen verankert haben, dass sie als „gewöhnlich“ gelten? In einer Zeit, in der eine Partei wie die AfD, die unter anderem Forderungen stellt, die die Frau* zurück an den Herd fordert und ihr als einzige Aufgabe das Kinderhüten propagiert, so viel Zuspruch bekommt. Diese Partei greift aber dann doch immer wieder die „Frauenrechte“ auf, um ihre rassistische Propaganda zu verbreiten. In einer Zeit, in der ein Mensch wie Trump, welcher sich offen rassistisch und sexistisch äußert, Präsident der USA werden kann.
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