„Karriere“ bei der Bundeswehr?

Wieder einmal wurden viele Gelder in eine große Werbekampagne für die Bundeswehr gesteckt. Mit Plakaten aber auch mit Videos auf eigenen YouTube-Kanälen probiert die Bundeswehr zum einen Kontakt zur Jugend zu halten, aber auch generell ihr Image aufzubessern.


Gut wenn man immer ein paar Sticker parat hat. Bestellen könnt ihr sie hier: „https://shop.digitalcourage.de/bundeswehr.html“

Der Krieg, das „Dienen“ einem Land und auch eine dargestellte „Männlichkeit“ und Stärke werden verherrlicht, verharmlost und schön geredet. Verzweifelte Jugendliche sollen nach der Schule Karriere in der Bundeswehr machen und wir schauen zu, wie sie Trauma, Krieg und Tod erleiden und dies auch noch über andere bringen. Denn ja, Deutschland ist an Einsätzen beteiligt; ja, es gibt Krieg, auch wenn vor unserer Haustür alles friedlich scheint und nein, es handelt sich nicht um Entwicklungshilfe, Verteidigungskriege und rein amerikanische Interessen – oder andere immer wieder genutzte Euphemismen für das Leid, was auch die deutsche Bundeswehr über Zivilist*innen bringt. Schon immer kämpfe ich in kleinen Schritten gegen diese Kriegsverherrlichung und das rein kapitalorientierte Morden von deutschen Soldat*innen. Immer wieder stoße ich dabei auf Widerstand in Diskussionen von Bundeswehr-Befürwortenden, aber auch von Pazifist*innen. Mit letzteren möchte ich noch reden und daran appellieren, dass kein Frieden herrscht nur weil „niemand hingeht“. Dazu könne es auch niemals kommen, solange Kampagnen wie diese Werbung geduldet werden, Schulen immer noch Offiziere einladen und das Morden weiterhin durch Zukunftsperspektiven verschönert wird. Ich schweige bewusst von allen bekannten Problematiken wie Rechtsextremismus, teuren Pannen mit Umweltschäden und enormen verprassten Steuergeldern – die Bundeswehr an sich, soll als Problem aufgezeigt und abgeschafft werden. Krieg dem Krieg.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*

[Eine inhaltliche Warnung: Dieser Text handelt von Gewalt, unter anderem sexistische Gewalt, sexualisierte Gewalt, physische Gewalt. Triff die Entscheidung, ob du dies lesen willst.]

Der internationale Tag für die Abschaffung von Gewalt gegen Mädchen* und Frauen* – was ist das?
Der 25. November als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen geht zurück auf einen Kongress lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen im Jahre 1981. Dort wurde in Gedenken an die Ermordnung dreier aus der Dominikanischen Republik stammenden Widerstandskämpferinnen dieser Tag ausgerufen. Die Schwestern Patria, Minerva und María Teresa Mirabal wurden am 25. November 1960 auf Veranlassung des dominikanischen Diktators Raphael Leónides Trujillo ermordet. Der Vorschlag für diesen Tag (Dia Internacional de la No Violencia Contra la Mujer) kam von der dominikanische Schriftstellerin und Kongressteilnehmerin Angela Hernández. Minerva, Patria und María Teresa waren laut Angela Hernández „für uns ein Beispiel für das Spektrum von häuslicher, sexueller, politischer und kultureller Gewalt, unter denen wir Frauen zu leiden haben.“

Seit 1999 ist der 25. November auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. In internationalen Dokumenten wird Gewalt gegen Frauen heute als Menschenrechtsverletzung eingestuft. Um auf die »Gewalt gegen Frauen« aufmerksam zu machen, protestieren jedes Jahr am 25. November Menschen in aller Welt. Seit ein paar Jahren finden auch in Europa an diesem Tag Aktivitäten statt.

Wie ist das hier mit der Gewalt? Continue reading „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*“

Vortrag: „Rechte Aufmärsche in Europa – what´s the difference“

Am Samstag den 10.11. um 18 Uhr wird Sören Kohlhuber in Ulm den Vortrag „Rechte Aufmärsche in Europa – what´s the difference“ halten im Gewerkschaftshaus (Weinhof 23)halten.

„Rechte und neonazistische Aufmärsche gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in allen europäischen Staaten. Manche sind größer, manche kleiner. Einiges mag einem bekannt vorkommen, doch es gibt auch große Unterschiede.

Im Vortrag geht es vor allem um die Unterschiede im Vergleich zu den deutschen Neonaziaufmärschen.

Wie präsentieren sich die Rechten? Wie frei können sie agieren? Wie agiert der antifaschistische Counterpart? Und was machen die staatlichen Strukturen, wenn sie auf Neonazis und Antifas treffen, wie ist ihr Auftreten?

Die Beispiele Finnland, Schweden, Schweiz und Ungarn dienen dabei auch zur Reflexion der Situation in Deutschland. Kann man was von den Nachbarn lernen oder jammert der deutsche Antifa nur gern und viel? Sören Kohlhuber beobachtet seit einigen Jahren rechte Aufmärsche und die Gegenaktivitäten in Deutschland, aber mittlerweile auch immer wieder im europäischen Ausland. Er nimmt uns gedanklich mit auf eine Tour, ohne dass wir den Raum verlassen müssen.

Anschließend ist Raum für gemeinsame Reflexion, Fragen und Diskussion.“

Mehr zum Thema Rassismus: „Die Ursache von Rassismus“

AfD und direkte Demokratie

Heute hielt die AfD in Ulm einen sogenannten Bürgerdialog zum Thema direkte Demokratie in den Räumen der Stadt Ulm ab, zu dem lediglich ~30 Besucher*innen kamen; darunter auch Gegner*innen der AfD. Die Besucherzahl der Veranstaltung, die im Zusammenhang mit den Landtagswahlen in Bayern (Neu-Ulm) stattfand, ist erfreulich gering gewesen, das Polizeiaufgebot dagegen erwartungsgemäß hoch.

Ungefähr 30 Personen, von denen zumindest manche dem Aussehen nach offensichtlich dem Linken Spektrum zuzuordnen waren, wurden, mit der Begründung die Veranstaltung hätte bereits begonnen, nicht eingelassen. Dadurch konnten auch einige Anhänger*innen der AfD nicht an dem „Bürgerdialog“ teilnehmen, wobei zwei Leuten mit einiger Verzögerung der Zutritt über eine Hintertür ermöglicht wurde.

Die Organisation „Mehr Demokratie – Ulm“ hatte am Münsterplatz in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsort der Rechten von 17 bis 19 Uhr eine Mahnwache angemeldet. Zu dieser hatten verschiedene Gruppen aufgerufen, darunter das Bündnis gegen rechts und das Kollektiv.26. Dem Aufruf folgten unserer Schätzung nach ~100 Leute, welche sich die verschiedenen Reden und Musikbeiträge anhörten.

In unserem Redebeitrag wurde der Umgang von manchen Demokraten und Teilen der Presse mit der AfD kritisiert. Wir sind der Meinung, dass man nicht mit der AfD redet und riefen deswegen dazu auf, die Veranstaltung zu stören. Das konnte leider auf Grund von unzureichender Planung unsererseits und des Ausschlusses vieler Personen durch die AfD nicht durchgeführt werden. (Auch wenn sie dadurch einige ihrer eigenen Leute nicht einlassen konnten.)
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