Bericht Gedenkveranstaltung Rafael Blumenstock und offener Brief

Die gestrige Veranstaltung in Gedenken an Rafael Blumenstock hat uns sehr berührt. Von den 70 Teilnehmer*innen brachten einige Blumen und Kerzen mit und es gab spontan zwei Beiträge von Zeitzeug*innen. Eine Zeitzeugin ergänzte uns gegenüber, dass Rafael Blumenstock ein außergewöhnlich begabter Musiker war und auf dem Klavier besonders gut improvisierte. Auch sei er ein sprachliches Talent gewesen.

Die Mutter von Rafael äußerte sich im SWR.

Große Teilnahme am Gedenken trotz der Pandemie

Wir brachten Transparente an, die in dieser Form schon 1990 und 1991 von Aktivisti verwendet wurden, um die damals schon klar geäußerten politischen Botschaften wiederzugeben. Continue reading „Bericht Gedenkveranstaltung Rafael Blumenstock und offener Brief“

Gegen das Vergessen! Der Mord an Rafael Blumenstock in Ulm

[Archiv Robert Andreasch]
Von Dennis Scott und Robert Andreasch

Vor 30 Jahren, am 4. November 1990, wurde in Ulm der damals 28-jährige Rafael Blumenstock ermordet. Dieser Mord ist bis heute nicht aufgeklärt. Wir halten eine rechte Tatmotivation, z. B. schwulenfeindlichen, antisemitischen und antilinken Hass, für naheliegend. Um an Rafael zu erinnern und um die Aufklärung voranzutreiben, haben wir uns auf eine Spurensuche begeben.

Wer war Rafael Blumenstock?

„Rafael war anders, ungewöhnlich und zwang dadurch alle, die ihn kannten, die die Welt anders (richtig?) zu sehen. Gerade deshalb können ihn seine Freunde nicht vergessen und war er uns [den Eltern] lieb.“ [63]

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Braune Brut – Zwischen rechten Dörfern und Hooligans

 

Seit mehreren Wochen läuft nun der Prozess gegen die 5 Nazis aus Dellmensingen, die angeklagt sind wegen einem antiziganistischem Mordversuch an einer Familie. Mittlerweile läuft das Verfahren nur noch in Bezug auf die Straftat „Nötigung“ und das Gericht prüft, ob das Verfahren ausgeweitet wird auf Nötigung gegen alle Personen, die auf dem angegriffenen Platz wohnten (über 30 Menschen). Der Mordversuch als solches kann vermutlich nicht mehr vor Gericht nachgewiesen werden, auch wenn dieser nahe liegt.

Die fünf Angeklagten sind wegen dieser Änderung nach 10 Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden und vier trafen sich öfter miteinander und mit ihren Nazifreunden. Die vor Gericht geheuchelte Reue flog durch antifaschistische Recherche auf und durch Unterstützung von Dritten. Das zeigt, dass eine kritische Prozessbegleitung notwendig ist. Auch um eine öffentliche Debatte zu erreichen ist diese unabdingbar. Deswegen ist es um so erschreckender, dass der Prozess kaum Beachtung findet und weder Stadträte, Parteien, Vereine oder andere Gruppen dieses Thema aufgreifen. Einzelne Ausnahmen gibt es immerhin.

Wir haben zwei Artikel veröffentlicht. In der Konkret (kurze Zusammenfassung, Bild) und Gaidao (längerer Bericht, Link Titelblatt und S. 32: https://fda-ifa.org/Gai-Dao.pdf) .

Konkret: Continue reading „Braune Brut – Zwischen rechten Dörfern und Hooligans“