Rock dein Leben absagen

Es ist so weit, morgen geht es nach Laichingen. Wir haben uns nun zusammen mit anderen Gruppen ausführlich mit den Inhalten des Festivals auseinandergesetzt und wollen nochmal auf alle dabei entstandenen Texte verweisen. Klar ist, dass aus der Analyse der Bands und des gesamten Aufbaus des Festivals für uns nur eine Forderung übrig bleibt: Kein Rock dein Leben, keine „Grauzone“, kein Frei.Wild. An alle zivilen Verbände richten wir diese Forderung, die zugleich die Forderung ist keinen Antisemitismus, keinen Sexismus und keine völkische Ideologie zu unterstützen oder zu dulden. Denn genau das passiert in Laichingen wissentlich. Wer sogar eine Band wie BRDigung unterstützt, und das gilt für die Veranstalter, alle weiteren Bands, den Segelflugverein und wer da sonst noch so drin hängt, der*die hat aus der Geschichte nichts gelernt und beweist, dass die Wiederholung dessen, was schon ein Mal passierte auch wieder möglich ist, dass die „Mitte der Gesellschaft“ immer noch bereit ist weg zu schauen oder viel eher mit zu machen.

Wer Bands wie Zaunpfahl auftreten lässt, dem ist es egal, wie mit der Hälfte der Menschheit umgegangen wird, die als Frauen bezeichnet wird.

Wer Frei.Wild einlädt, der*dem ist es egal, dass die AfD ihr Unwesen betreibt und vorbereitet, der*die hat Chemniz verschlafen und alltäglich auf Migrant*innen stattfindende Überfälle.

Audio:
https://rdl.de/beitrag/rechts-rockt-nicht-proteste-gegen-festival-laichingen

Antisemitismus:
Verschwörungsideologie und Antisemitismus

Sexismus, völkische Weltbilder, mehrere Bands:
Gegen die sogenannte Grauzone

Radiointerview zu Grauzone

Es gibt ein tolles Interview bei Radio Dreyeckland. Es wird nochmal klar, dass nicht nur ein paar Bands problematisch sind, sondern das gesamte Festival, bei dem rechte Lebenswelten aufgebaut werden. Das Kokettieren mit rechten Gruppen und rechtem Gedankengut zielt ganz klar auf eine neurechten Politik und spielt dieser in die Hände. Ihre Abgrenzungen von ganz weit rechts ist nicht nur unglaubwürdig, sondern sind dabei Teil der Strategie: https://rdl.de/beitrag/rechts-rockt-nicht-proteste-gegen-festival-laichingen

PS: Nächsten Samstag um 14 Uhr auf dem Marktplatz Laichingen: http://nichgut.blogsport.eu/2019/05/23/

Ausführungen zur sogenannten Grauzone

Unsere Ausführungen zur sogenannten Grauzone am Beispiel eines in der Region stattfindenden Festivals: In diesem Jahr findet bereits zum zweiten Mal das „Rock Dein Leben“-Festival in Laichingen statt.

Auch dieses Mal sind wieder Bands auf dem Line-up, welche durchaus problematisch sind. Im Folgenden wollen wir beleuchten, warum das der Fall ist und warum wir der Ansicht sind, dass der Laichinger Segelflugverein diesem Festival nicht den Ort zur Verfügung stellen sollte.

Wir rufen auf zu Protesten:

– Laichingen Marktplatz, 20.07. um 14 Uhr
– Winnenden Bahnhof, 26.07. um 19 Uhr

Alles Nazis, oder was?
Wir bezeichnen die Bands definitiv nicht als Nazis, das wäre viel zu einfach und falsch. Klassische Nazis sind in der Regel neben ihrem Gedankengut gut organisiert und gewalttätig.
Das trifft weder auf die Bands noch das Publikum des Festivals zu. Ein offenes Bekenntnis zu rechtsradikalem Gedankengut bleibt aus. Vielmehr findet eine Distanzierung von diesem statt. Dennoch gibt es Inhalte, Aussagen und Vernetzungen, welche in unseren Augen offenzulegen und anzugreifen sind.
Das gesamte Festival ist ein Sammelsurium der sogenannten Grauzone, auch bezeichnet als „rechte Lebenswelten“. Mit der Grauzone sind Schnittstellen zwischen der gesellschaftlich anerkannten Mainstream-Musik und der rechtsextremen Szene gemeint. Die verschiedenen musikalischen Milieus der Grauzonen vertreten rechte Ideologieelemente und haben zum Teil ernstzunehmende ästhetische, historische oder strukturelle Verstrickungen mit extremen Rechten. Damit wird der Eintritt zu dieser Szene durch Musik ermöglicht. Daher muss Kritik bereits dort ansetzen, wo menschenfeindlichen Positionen Zugang gewährt wird und eine Normalisierung völkischer und sexistischer Positionen stattfindet.

Konkret kritisieren wir folgende Punkte:

– Stereotype Rollenbilder und sexistische Geschlechterklischees
– Verstrickungen in das rechtsextreme Milieu einiger Bands
– Völkische Weltbilder (Blut-und-Boden-Ideologie antisemitische Elemente, Bezug zur „Volksgemeinschaft“, …)
– Image und selbst gewählte Opferrolle primär als Aufmerksamkeitsfaktor (= Gewinnsteigerung)

Stereotype Rollenbild und sexistische Geschlechterklischees:

Continue reading „Ausführungen zur sogenannten Grauzone“