Wir haben zum Gedenken und Nachdenken einen Film erstellt:
Ohne Untertitel: https://vimeo.com/user124199420/review/463403723/5c8aeeaf9d
Deutscher Untertitel: https://vimeo.com/468587503
Englischer Untertitel: https://vimeo.com/466546892
Der 8. Mai ist für viele der, von den nationalsozialistischen Deutschen, Verfolgten der Tag der Befreiung. Für einige real, für viele symbolisch und für zu viele noch nicht. Entscheidend dabei war der Verlauf der Frontlinien und der Bruch oder die Weiterführung des Unrechts. Real war die Befreiung an dem Tag für jene, die aus Lagern und Fabriken befreit wurden, symbolisch betrachtet werden kann der Tag für all jene, die an anderen Tagen befreit wurden, wie beispielsweise die Zwangsarbeiter*innen in Ulm am 25. April 1945 durch amerikanische Truppen. Keine vollständige Befreiung war es zum Beispiel für Homosexuelle, welche auch in Ulm noch lange Zeit nach dem Kriegsende (auf andere Weise) schikaniert wurden.
Nicht befreit, sondern besiegt wurden jedoch die Faschisten, also der große Teil der Deutschen. Und so sieht auch oft das Gedenken aus: Die Deutschen sind Opfer, ob in Dresden, Pforzheim oder Ulm. Das Gedenken bringt unschönes zu Tage. Einen mangelnden Bruch mit dem Faschismus, eine unzureichend bis nicht stattgefundene Entnazifizierung und eine fragwürdige Erinnerungskultur. Eine geschichtswidrig propagierte „Stunde Null“ gab es nie, eine angemessene Aufarbeitung der Verbrechen und ein darauf aufbauendes Gedenken ist weiterhin zu vermissen. Am Beispiel Ulm/Neu-Ulm soll dies der Film zeigen. Anlass ist die Ausstellung „ENDE // ANFANG: Neu-Ulm 1945“ des Neu-Ulmer Stadtarchivs in der Stadtbücherei. Statt 75 Jahre Befreiung und Aufarbeitung der Verbrechen: 75 Jahre Bombardierung, mit den Deutschen als harmlosen Opfern und im Aufbau als großartigen Helden.
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