Querdenken und Reichsbürger*innen

Wird Querdenken zu einer Plattform von Reichsbürger*innen?

Die Geschichte von „Querdenken Ulm“ ist von Beginn eine der Radikalisierung nach rechts. Verschwörungideologien, welche am Anfang nur einen Teil der Inhalte ausmachten sind mittlerweile zentraler Bestandteil. Vor allem die rechte Reichsbürgerideologie gewinnt momentan dem Anschein nach die Oberhand. Immer wieder stellen sich dabei zahlreiche Gruppen „Querdenken“ entgegen. Bisher jedoch mit begrenztem Erfolg.

Dr. Daniel Langhans und Markus Haintz ¹¹

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Was ist Anarchismus?

Der Workshop vom 20.06. ist jetzt auch auf Vimeo, falls ihn Leute verpasst haben:

https://vimeo.com/user124199420/review/463408016/333aaf6e90

In der nachfolgenden Diskussion wurde noch die große Bedeutung des Feminismus für Anarchist*innen heute herausgearbeitet. „Wer als Anarchist*in nicht Feminist*in ist hat es nicht verstanden.“ In diesem Kontext ist zum Beispiel Emma Goldman zu erwähnen, welche die wohl bekannteste Anarchistin ist.
Es wurde auch diskutiert, ob zur Organisation tatsächlich Hierarchien notwendig sind oder eine Rätestruktur zum Beispiel dem entgegensteht.
Kritik gab es am Fehlen einer gegenderten Redeweise.

Buchempfehlung: AnarchaFeminismus, Auf den Spuren einer Utopie von Silke Lohschelder

Anarchafeminismus Text: https://www.anarchismus.at/anarcha-feminismus/anarchafeministisches/801-was-ist-eigentlich-anarchafeminismus

Veranstaltungen 2020

Wir haben dieses Jahr einiges für euch (und natürlich auch für uns) geplant, und endlich steht alles fest. Der erste Vortrag lief bereits überragend gut und wir freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen. Weitere Infos zu den Vorträgen findet ihr auf unserem Blog und hier in den Veranstaltungen, die Ankündigungen kommen immer ein bis zwei Monate vor dem Termin.

Ein Danke für die Zusammenarbeit gehen an: INPUT Ulm, RLS BW, ver.di Jugend Ostwürttemberg/Ulm, Deutsch-Israelische Gesellschaft Ulm/Neu-Ulm und Ulmer Volkshochschule

Vorträge für das nächste Halbjahr

 

Wir werden im kommenden Jahr verschiedene Vorträge und Workshops veranstalten und haben uns dafür richtig ins Zeug gelegt. Wir hoffen auf ein reges Interesse und einen interessanten Austausch.

Die Input Workshops auf der rechten Seite des Flyers sind als interaktive Einstiegsworkshops ohne notwendiges Vorwissen zu den unterschiedlichen Themen gedacht.

Vorab bedanken wir uns bei INPUT Ulm für die Zusammenarbeit und bei RLS BW für die Förderung. Ohne diese beiden würde es die Veranstaltungen nicht geben.

 

Inhalt Feministisches Wochenende

Bini Adamczak:
Vor 101 Jahren brach die Russische Revolution aus. Menschen, die eben noch für Frauen gehalten wurden, zogen sich Hosen an, schoren sich die Haare, griffen zu Zigaretten und Gewehren. Bald darauf ließen sie sich scheiden – ein handgeschriebener Zettel reichte dafür. Die Hülsen vergilbter Geschlechter platzten wie Körner in der Pfanne. Es war – auch – eine queer-feministische Revolution. Sie brachte die Legalisierung von Abtreibung und Homosex sowie erste tapsige Schritte zur Auflösung der Familie. Das kommunistische Glück, ohnehin von einer maskulinen Norm getrübt, hielt nicht lange. Und scheiterte schrecklich. Aber das in der Revolution gegebene Versprechen bleibt lebendig, es ist – offenkundig – noch lange nicht erfüllt. Laut Alexandra Kollontai, erste Ministerin der Moderne, ist es das Versprechen auf eine Welt, deren gesellschaftliche Bindungen von umfassender Zärtlichkeit sind. Sodass die Welt keine Flucht in die Liebe, weil keine Angst vor der Einsamkeit mehr kennt.

Bini Adamczak, freie Autorin, liest aus ihrem neusten Buch «Beziehungsweise Revolution. 1917, 1968 und kommende». Aus einer feministischen Perspektive wird die russische Revolution und die der 1968er Bewegung betrachtet und beide in ein Verhältnis gesetzt. Können dabei Schlussfolgerungen für eine kommende Revolution gemacht und Anforderungen an einen modernen Feminismus gestellt werden? Diesen und anderen Fragen gehen wir am Freitag, 6.9., um 18 Uhr im Club Orange (EinsteinHaus Ulm) nach.

Bini Adamczak lebt in Berlin und arbeitet als Autorin und Künstlerin zu politischer Theorie, queerfeministischer Politik und der vergangenen Zukunft von Revolutionen. Zum Thema veröffentlichte sie 2017 das Buch «Beziehungsweise Revolution: 1917, 1968 und kommende» (edition suhrkamp, 2017).

Veronika Kracher:
Antifaschistische Gruppen und Organisationen betrachten sich selbst häufig als Pioniere zu einer Gesellschaft, die den Kapitalismus überwunden hat. Wenn es jedoch um eine Kritik an den Geschlechterverhältnissen geht oder darum, die eigene patriarchale Sozialisation zu überwinden, scheinen zahlreiche Genossen überfordert. Sexismus, die Reproduktion von traditionell männlichen Verhaltensweisen, das Nutznießen der eigenen Position und sogar sexuelle Übergriffe finden leider auch innerhalb sich emanzipatorisch begreifender Strukturen statt, und selbst Frauen* lehnen als feminin codiertes Auftreten ab. Feministische Kämpfe müssen gegen den Widerstand in den eigenen Reihen ausgefochten werden.

Die Journalistin Veronika Kracher gibt einen Überblick über die ideengeschichtliche Entwicklung feministischer Theorie und Praxis innerhalb der radikalen Linken, setzt sich mit innerlinken Problematiken bezüglich der Geschlechterfrage auseinander und fragt, ob antifaschistischer Kampf und ein „mackerhafter“ Habitus denn so zwingend miteinander einhergehen müssen.

Veronika Kracher ist freie Journalistin für die Konkret, Jungle World und taz. Ihr Fokus liegt auf marxistisch-feministischer Gesellschafts- und Kulturtheorie.