Prozessende des antiziganistischen Mordversuchs

Im Prozess wegen des antiziganistischen Fackelwurfs in Dellmensingen fiel heute folgendes Urteil:    Alle 5 Angeklagten werden von der Kammer für schuldig befunden für Nötigung in 45 Fällen mit rassistischem, „antiziganistischen und fremdenfeindlichen Motiv“. Ob eine Tötungsabsicht vorlag, konnte nach Ansicht der Kammer nicht bewiesen werden. Die Angeklagten werden alle nach Jugendstrafrecht verurteilt. Die einzelnen Urteile lauten

Leo B.  1 Jahr 4 Monate auf Bewährung

Robin D. 1 Jahr auf Bewährung

Dominik O. 1 Jahr 4 Monate auf Bewährung

Julian F. 10 Monate auf Bewährung

Die Bewährungsdauer liegt bei je 2 Jahren.

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Statment zu Gleis 44 und Rechte Umtriebe Ulm

Gestern erschien eine Recherche von einem Recherchekollektiv namens „Rechte Umtriebe Ulm die belegt wie ein Nazi im Gleis 44 Kampfsport trainiert.

Das ganze Wochenende über haben wir von dem in dem Artikel erwähnten Trainer Drohungen erhalten, da er u.a. uns  für die Inhalte einer anderen Gruppe verantwortlich macht.

Wir wollen hiermit alle Gruppen in Ulm die politisch aktiv sind warnen. Der Trainer kündigte an Polizei, Staatsschutz, Stadt Ulm, Privatdetektive einzuschalten sowie Belohnung für Informationen auszusetzen. Es scheint ihn dabei weder die Faktenlage noch welche Gruppen was veröffentlichen zu interessieren, er mischt alles durcheinander. Dabei geht es in dem Artikel nicht mal um ihn Schwerpunktmäßig, sondern vor allem die extrem rechte Hooliganszene Ulms und Dominik O.., einem eindeutigen Nazi den er trainiert(e).

Aus unserer Perspektive hat hier jemand, der mit den Konsequenzen seiner eigenen Handlungen konfrontiert wurde, alles versucht um kritische Berichterstattung zu unterdrücken und Menschen massiv einzuschüchtern.

Diese Person arbeitet im Gleis an der Tür. Für uns ist klar, das Gleis 44 ist aktuell kein sicherer Ort für uns und alle anderen Menschen die als links gesehen werden.

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Seebrücken Kundgebung

Gestern fand eine kurzfristig angekündigte Kundgebung der Seebrücke Ulm statt. Obwohl nur zwei Tage zwischen Ankündigung und Kundgebung lagen waren mehrere Hundert Menschen vor Ort. Wir und die Menschen von der Seebrücke haben auf 300 bis 400 geschätzt, Presseberichte sprechen von 500 Teilnehmenden.

Es ist schön, dass so viele Menschen wie noch nie an Kundgebungen der Seebrücke teilnehmen. Doch es ist unerträglich dass wir seit Jahren wegen den gleichen Thema auf die Straße gehen und sich kaum was verändert.

Das war auch Teil des Redebeitrages den eine Aktivist*in von uns gestern hielt. Hier die Deutsche Textversion, darunter die englische Version:

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Porajmos und Radiointerview

Heute am zweiten August ist der Internationale Gedenktag des Genozids Porajmos an Sint*ize und Rom*nja.
#KeinVergessen
 
Informationen und eine Gedenkveranstaltung dazu könnt ihr hier finden:
https://www.roma-sinti-holocaust-memorial-day.eu/
 
Das Antiziganismus bis heute gesellschaftlich verankert ist, wurde uns regional in Ulm durch einen Brandanschlag und den noch laufenden Prozess deutlich.
 
Zum Prozess gibt es ein aktuelles Interview bei Radio Dreyeckland bei dem eine Vertreter*in des Verband deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und ein Aktivistix des Kollektivs interviewt werden:
https://rdl.de/beitrag/fackelwurfprozess-ulm

Redebeitrag: Das Problem ist Männlichkeit

Am 11.7.2020 machte die Afd eine Kundgebung auf dem Marktplatz in Ulm. Wir haben dagegen protestiert. Hier ein Redebeitrag unserer Kundgebung und inhaltliche Anmerkungen.

Redebeitrag:

Wir stehen heute hier, weil die AfD dort drüben auf dem Marktplatz eine Kundgebung macht. Und wir das einfach beschissen finden. Anlass der Kundgebung  ist der Prozess gegen vier Asylbewerber, die Halloween letzten Jahres ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt haben sollen.

Die AfD stellt sich dahin mit einem Banner, auf dem steht:

„Ihr erzieht unsere Kinder zu Schafen und lasst die Wölfe ins Land“

Das ist einfach nur rechte Hetzte und hat nichts mit Solidarität mit der Betroffenen zu tun. Das Problem ist nicht Migration. Das Problem ist Männlichkeit.¹ Dies ist nicht der einzige Fall der momentan verhandelt wird.

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