Porajmos und Radiointerview

Heute am zweiten August ist der Internationale Gedenktag des Genozids Porajmos an Sint*ize und Rom*nja.
#KeinVergessen
 
Informationen und eine Gedenkveranstaltung dazu könnt ihr hier finden:
https://www.roma-sinti-holocaust-memorial-day.eu/
 
Das Antiziganismus bis heute gesellschaftlich verankert ist, wurde uns regional in Ulm durch einen Brandanschlag und den noch laufenden Prozess deutlich.
 
Zum Prozess gibt es ein aktuelles Interview bei Radio Dreyeckland bei dem eine Vertreter*in des Verband deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg und ein Aktivistix des Kollektivs interviewt werden:
https://rdl.de/beitrag/fackelwurfprozess-ulm

Konservative Stammtischparolen

Am 20.07.2020 war der Schwörmontag, ein Ulm’er Stadtfeiertag. In der Schwörrede, die Oberbürgermeister Czisch (CDU) gestern hielt, sprach er viele Themen an. Darunter natürlich Corona und dessen Auswirkungen, Finanzpolitik, aber auch Rassismus und Ulmer Geschichte. Dabei vermischte er Themen die nicht zusammengehören und äußerte verkürzte bis falsche Thesen. Hier ein paar kritische Worte dazu von uns:

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Redebeitrag: Das Problem ist Männlichkeit

Am 11.7.2020 machte die Afd eine Kundgebung auf dem Marktplatz in Ulm. Wir haben dagegen protestiert. Hier ein Redebeitrag unserer Kundgebung und inhaltliche Anmerkungen.

Redebeitrag:

Wir stehen heute hier, weil die AfD dort drüben auf dem Marktplatz eine Kundgebung macht. Und wir das einfach beschissen finden. Anlass der Kundgebung  ist der Prozess gegen vier Asylbewerber, die Halloween letzten Jahres ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt haben sollen.

Die AfD stellt sich dahin mit einem Banner, auf dem steht:

„Ihr erzieht unsere Kinder zu Schafen und lasst die Wölfe ins Land“

Das ist einfach nur rechte Hetzte und hat nichts mit Solidarität mit der Betroffenen zu tun. Das Problem ist nicht Migration. Das Problem ist Männlichkeit.¹ Dies ist nicht der einzige Fall der momentan verhandelt wird.

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Braune Brut – Zwischen rechten Dörfern und Hooligans

 

Seit mehreren Wochen läuft nun der Prozess gegen die 5 Nazis aus Dellmensingen, die angeklagt sind wegen einem antiziganistischem Mordversuch an einer Familie. Mittlerweile läuft das Verfahren nur noch in Bezug auf die Straftat „Nötigung“ und das Gericht prüft, ob das Verfahren ausgeweitet wird auf Nötigung gegen alle Personen, die auf dem angegriffenen Platz wohnten (über 30 Menschen). Der Mordversuch als solches kann vermutlich nicht mehr vor Gericht nachgewiesen werden, auch wenn dieser nahe liegt.

Die fünf Angeklagten sind wegen dieser Änderung nach 10 Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen worden und vier trafen sich öfter miteinander und mit ihren Nazifreunden. Die vor Gericht geheuchelte Reue flog durch antifaschistische Recherche auf und durch Unterstützung von Dritten. Das zeigt, dass eine kritische Prozessbegleitung notwendig ist. Auch um eine öffentliche Debatte zu erreichen ist diese unabdingbar. Deswegen ist es um so erschreckender, dass der Prozess kaum Beachtung findet und weder Stadträte, Parteien, Vereine oder andere Gruppen dieses Thema aufgreifen. Einzelne Ausnahmen gibt es immerhin.

Wir haben zwei Artikel veröffentlicht. In der Konkret (kurze Zusammenfassung, Bild) und Gaidao (längerer Bericht, Link Titelblatt und S. 32: https://fda-ifa.org/Gai-Dao.pdf) .

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