In Reaktion auf eine Protestaktion vor der Ulmer Synagoge, und die Zunahme von Antisemitismus, organisiert die Deutsch Israelische Gesellschaft Ulm am Donnerstag den 20.05.2021 eine Kundgebung unter dem Titel „Nein zu Antisemitismus!“ um 19 Uhr am Brunnen auf dem Münsterplatz.
In einer der letzten Nächte haben wir etwas Licht in die Ulmer Betonlandschaft zwischen Bahnhof und Ehinger Tor gebracht und dabei ein Banner dort hinterlassen.
Wir wollten damit ein kurzes Zeichen setzen gegen die menschenverachtenden Anschläge der letzten Wochen. Ob islamistisch und schwulenfeindlich motivierte Anschläge und Morde in Nizza, Dresden oder Wien oder der rassistische motivierter Tatversuch in Avignon.
[Hinweis: Im folgenden Text schreiben wir über die Mohrengasse in Ulm. Der Begriff "Mohr" ist rassistisch und kolonialistisch geprägt, deswegen kürzen wir ihn und die Gasse mit M. und M.-Gasse ab]
Die Grüne Jugend Ulm/Neu-Ulm hat einen Offenen Brief initiiert, in dem die Umbenennung der M.-Gasse in Ulm gefordert wird. Wir haben mit unterschrieben.
Die M.-Gasse ist seit Sommer 2020 ein viel diskutiertes Thema in der Stadt Ulm. In dieser Debatte zeigten verschiedene Äußerungen der CDU, des Oberbürgermeisters und der Kulturbürgermeisterin etwas, was wir seit Jahren immer wieder kritisieren:
Die Stadt Ulm versucht krampfhaft ein Image als Internationale Stadt aufzubauen, es mangelt aber oft an Fachwissen und Bereitschaft sich mit real existierenden Diskriminierungen auseinanderzusetzen.
Im Prozess wegen des antiziganistischen Fackelwurfs in Dellmensingen fiel heute folgendes Urteil: Alle 5 Angeklagten werden von der Kammer für schuldig befunden für Nötigung in 45 Fällen mit rassistischem, „antiziganistischen und fremdenfeindlichen Motiv“. Ob eine Tötungsabsicht vorlag, konnte nach Ansicht der Kammer nicht bewiesen werden. Die Angeklagten werden alle nach Jugendstrafrecht verurteilt. Die einzelnen Urteile lauten
Wir stehen heute hier, weil die AfD dort drüben auf dem Marktplatz eine Kundgebung macht. Und wir das einfach beschissen finden. Anlass der Kundgebung ist der Prozess gegen vier Asylbewerber, die Halloween letzten Jahres ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt haben sollen.
Die AfD stellt sich dahin mit einem Banner, auf dem steht:
„Ihr erzieht unsere Kinder zu Schafen und lasst die Wölfe ins Land“
Das ist einfach nur rechte Hetzte und hat nichts mit Solidarität mit der Betroffenen zu tun. Das Problem ist nicht Migration. Das Problem ist Männlichkeit.¹ Dies ist nicht der einzige Fall der momentan verhandelt wird.